Published on September 29th, 2021 | by Tim Koenke
0Die Identifikation von Spielern mit den Charakteren in Online-Games
Das bin ich auch! – Wie sehr sich Spieler mit den Game-Charakteren identifizieren
Oftmals ist der Grund oder die Motivation ein bestimmtes Online-Spiel zu beginnen, sehr vielfältig. Das kann zum einen der Multiplayer, zum anderen der Gameplay-Loop oder aber die interessante Story sein. Wie diese Story erzählt oder rübergebracht wird, kann auf unterschiedliche Wege passieren: In vielen Spielen geschieht dies über den Protagonisten – Also die Figur, die der Gamer kontrolliert. Eine wichtige Funktion, die der Protagonist in diesem Fall übernimmt, ist das Storytelling. Neben deren Wichtigkeit kommt hinzu wie der Gamer zu der Hauptcharaktere steht. Die Identifikation des Gamers mit dem Protagonisten findet meist ganz unterbewusst statt.
Die vier Arten der Identifikation
Ein Gamer beginnt ein bestimmtes Online- oder Videospiel, da ein initiales Interesse am Gaming besteht. Dieses Interesse liegt nicht unbedingt an der Hauptcharaktere, dennoch aber am Spiel selbst. Sobald die Entscheidung gefallen ist, ein bestimmtes Game zu spielen, kann sich das Interesse und die Identifikation mit dem Protagonisten entwickeln und wachsen. Grundlegen sind vier Faktoren für die Identifikation mit einem Hauptcharaktere aus einem Game ausschlaggebend:
- Die Geschichte des Protagonisten
- Das Aussehen des Protagonisten
- Die Aussagen und Handlungen, die der Protagonist während des Spiels tätigt
- Die Vorlieben und Zugehörigkeit des Protagonisten
Die Geschichte: Das Game kann in einer noch so fremden oder fiktiven Welt spielen, ist die Geschichte des Protagonisten logisch und nachvollziehbar, kann sich der Spieler mit ihr identifizieren.
Das Aussehen: Sieht der Protagonist dem Spieler ähnlich, entsteht eine Affinität ganz automatisch. Dies macht sich die Game-Industrie durch Charaktereditoren zu zunutze. Denn der Spieler bekommt dadurch die Möglichkeit, sein virtuelles Ebenbild zu erschaffen und in der Spielewelt mit diesem Abenteuer zu durchleben. Spiele aus der Ego-Perspektive erschweren diesen Aspekt jedoch, da der Gamer die Welt aus den Augen des Avatars sieht und die Spielfigur selbst eher selten zu Gesicht bekommt.
Aussagen und Handlungen: Handlungen und Aussagen, die die Hauptperson während des Games tätigt, zeichnen ein Persönlichkeitsprofil ab. Dieses wird automatisch vom Spieler mit der eigenen Persönlichkeit abgeglichen. Je mehr Ähnlichkeiten vorliegen, desto größer ist die Identifikation mit dem Protagonisten.
Vorlieben und Zugehörigkeiten: Hier verhält es sich ähnlich, wie im Privatleben selbst: Sympathie entsteht dann, wenn man auf Gleichgesinnte trifft.
Games ohne Charaktere
Während sich manche Gamer mit dem Protagonisten identifizieren möchten, legen andere Gamer Wert auf Aspekte, wie das Game-Thema, die Gewinnchancen oder den Lernfaktor. Daher sind auch Games ohne Charaktere sehr erfolgreich. Zu diesen Games zählen vor allem Tisch-, Brett- und Kartenspiele, Lernspiele oder Casino-Spiele, wie BlackJack oder Roulette. Oftmals handelt es sich hier um traditionelle Spiele, im Fall des Roulettes sogar fernöstlicher Herkunft. Wichtig ist es, auf ein souveränes Casino zu setzen.
Dialogoptionen für mehr Interaktivität
Das System der Dialogoption soll Gamern dazu verhelfen, sich noch weiter mit dem Spiel und der Charaktere zu identifizieren und tiefer ins Geschehnis zu tauchen. Im Großteil der modernen Spiele sind solche Systeme aufzufinden. Diese ermöglichen es dem Gamer direkt in die Geschichte und Spielwelt einzugreifen und zu interagieren. Daher wird es für den Spieler besonders einfach, ein Teil der fiktiven Welt zu werden. Es wird vom Spieler ein gewisses Maß an emotionalem und persönlichem Input verlangt. Denn dadurch, dass nicht der Protagonist selbst die Entscheidungen trifft, sondern der Gamer, nimmt er immer mehr die Position der Hauptperson ein.
Bildquelle: Charaktere auf meinem @brikbook by Martin Rechsteiner – CC BY-SA 2.0