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Published on August 27th, 2014 | by Thomas Jung

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Threema und Telegram – Sichere Alternativen zu WhatsApp?

Lange Zeit war WhatsApp die Alternative zur SMS schlechthin. Das hatte verschiedene Gründe:

• Die Nachricht sind kostenlos versendbar
• Die Jahresgebühr liegt unter einem Euro
• Der geringer Datenverbrauch sorgt für geringe Internetkosten

Nachdem WhatsApp jedoch an Facebook verkauft wurde, keimt in vielen Nutzern die Angst vor den kritischen Datenschutzrichtlinien, für die Facebook bekannt ist. Viele Nutzer sehen sich deswegen nach alternativen Nachrichtendiensten um. Telegram und Threema sind hier besonders in den Vordergrund gerückt und sollen mehr Datensicherheit bieten.

Telegram für Android und iOS

Telegram ist ein Nachrichtendienst zweier ehemaliger Mitarbeiter von Vkontakte, einem russischen sozialen Netzwerk, das Facebook sehr ähnelt. Der Dienst steht kostenlos unter Android und IOS zur Verfügung und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass alle Nachrichten vor dem Versand verschlüsselt und erst auf dem Empfängergerät wieder entschlüsselt werden. Während des Sendevorgangs ist die Nachricht also abhörsicher.

Erst vor kurzem wurde die Datensicherheit bei Telegram von Stiftung Warentest jedoch als kritisch eingestuft. Das liegt aber nicht an falschen Versprechen, denn die Nachrichten werden tatsächlich verschlüsselt. Es geht vielmehr um die Transparenz des Quellcodes. Dieser ist nur teilweise offen und basiert zusätzlich zum Teil auf veralteten Sicherungsverfahren. Die Betreiber sind jedoch sehr offen für Kritik und reagieren ausführlich auf Probleme und Beschwerden, sodass in Zukunft mit mehr Sicherheit zu rechnen ist.

© Highways Agency - flickr.com

Der kostenpflichtige Dienst Threema

Threema ist ein kostenpflichtiger Nachrichtendienst, der, genau wie Telegram, für Android und iOS verfügbar ist. Auch hier kommt die Nachrichtenverschlüsselung zum Einsatz und beim Senden können diese nicht mitgelesen oder abgefangen werden. Zwar wurde die Datensicherheit bei Threema als unkritisch bewertet, jedoch besteht ein Problem darin, dass das Protokoll der Anwendung nicht öffentlich ist. Das bedeutet, dass niemand wissen kann, ob sich dahinter doch noch weitere Sicherheitslücken befinden, die auf diese Weise niemand vorbeugend bemerken kann. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt dieser Nachrichtendienst also ebenfalls nicht.

Beide Anbieter sind keine zu 100 Prozent sicheren Anwendungen, jedoch stehen hinter ihnen engagierte Betreiber, die sich um die Verbesserung der Sicherheitsstandards bemühen. Das lässt darauf schließen, dass sie durchaus eine bessere Alternative zu WhatsApp sind und mit Nutzerdaten nicht fahrlässig umgehen.


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